jueves, 26 de marzo de 2009

letzter Tag

Heute ist mein letzter Tag hier in der Fundación und ich bin ziemlich traurig zu gehen, weil ich mit Gewissheit weiss, dass ich einige der Jugendlichen nie mehr sehen werde, da nicht alle den Kampf gegen den Krebs gewinnen koennen.
Ich habe hier in der Fundación mit die gluecklichsten Menschen getroffen, aber auch sehr traurige Momente erlebt.
Gestern zum Beispiel war ich den ganzen Tag im Krankenhaus bei Anyta(Foto unten). Anyta ist vor 4 Jahren an Krebs erkrankt und seitdem hatte sie immer nach circa 1 Jahr und 8 Monate, bzw. 1 Jahr und 2 Monaten Rueckfaelle. Ihr wurden am Hals und am Bein Tumore entfernt und letzendlich wurde ihr rechtes Bein amputiert, da sie es Leid war mit der Gefahr zu leben, umzufallen.
Sie hat bisher 3 mal versucht mit dem Studium zu beginnen, aber jedes Mal wurde sie aufs Neue krank. Vor 2 Wochen wurde wieder ein Rueckfall entdeckt und gestern Nacht musste sie ins Krankenhaus, weil sie stundenlang Nasenbluten hatte.
Als ich zu ihr ins Krankenhaus kam ging es ihr sehr schlecht und sie hatte allen Mut verloren und sagte, dass sie nicht weiter kaempfen moechte. Es sollte ihr Blut abgenommen werden, aber es kam einfach kein Blut, ganz egal wo die Aerzte es versuchten. Es war eine ziemlich harte Situation und ich wusste nicht Recht was ich sagen sollte und streichelte nur ihre Arm und hoerte zu..
Spaeter kamen dann ihre Mutter und Schwester vorbei und irgendwie schafften wir es dann gemeinsam sie wieder zum Lachen zu bringen. Das waren sehr glueckliche Momente und Anyta hat wieder ihren Lebensmut gefasst. Sie ist mit eines der gluecklichsten Maedchen der Fundación und meiner Meinung nach auch eine der staerksten Persoenlichkeiten, die ich bisher getroffen habe.

Jetzt gleich gehen wir nochmal alle besuchen, die gerade im Krankenhaus sind und ich muss mich verabschieden. Heute Abend gehen wir aber zusammen mit denen aus, die sich momentan in stabilen Zustaenden befinden und darauf freue ich mich sehr.

Was mich aber wieder geschockt hat gestern sind die Zustaende in einem der beiden Krankenhaeusern in denen die Guerreros behandelt werden. Wir waren gestern bei Anyta im Eugenio Espejo Krankenhaus.
Anyta brauchte Blutspenden und diese musste ihre Mutter selbst besorgen, d.h. beim Roten Kreuz oder sonst wo auftreiben, bezahlen und selbst ins Krankenhaus bringen. Die Aerzte warteten schon ungeduldig darauf. Ausserdem muss die Familie von Anyta selbst die Urin- und Stuhlproben ins Labor bringen und diese Ergebnisse dann den behandelnden Aerzten uebergeben. Auch den Rollstuhl muessen sie selbst irgendwo ausleihen und nichts wird vom Krankenhaus gestellt.
Ausserdem ist das Krankenhaus total unfreundlich und es ist dort furchtbar kalt. Die Waende sind nicht richtig gestrichen, die Tueren zu den Zimmern stehen immer offen, es gibt weder Knoepfe um die Schwestern zu rufen, noch Trennwaende zwischen den Patienten in den Zimmern und auch keine privaten Toiletten pro Zimmer. Es gibt auf dem gesamten Flur nur 1 Klo fuer die Frauen, 1 fuer die Maenner und eine Gemeinschaftsdusche.
Und ihr koennt euch sicher vorstellen, dass es dort nicht gerade sauber ist.
Die Familienangehoerigen muessen die Toepfe selbst saeubern, wenn der Patient nicht auf die Toilette gehen kann und man muss von innen die Tuer zuhalten, damit nicht jeder vom Flur reinschauen kann. Privatsphaere haben die Patienten aber trotzdem keine, da es wie gesagt nichtmal Trennwaende gibt und in manchen Zimmern liegen Frauen neben Maennern oder der naechste Patient wartet schon auf einem Stuhl.
Krass fand ich auch, wie die Betten "gereinigt" werden. Mal davon abgesehen das es alte Ledermatratzen sind, wo an der Seite schon der Schaumstoff rauskommt, wird einfach alles abgezogen, kurz wird die Matratze desinfiziert und schwupp das Bett neu bezogen. Aber die waermende Decke(so ne dicke Decke) wird nicht bezogen und einfach an den naechsten Patienten weitergegeben.
Auch die Bettgestelle lassen ziemlich zu wuenschen uebrig..sie sind alt und quietschen und man muss den Patienten selbst hochkurbeln,wenn er aufrecht sitzen moechte...

Das ist das oeffentliche Krankenhaus fuer Krebspatienten in Ecuador.

Im Krankenhaus Solca(Privat) herrschen schon eher europaeische Zustaende, es ist sauber, man hat Trennwaende und pro Zimmer ein Klo, aber nicht alle koennen sich es leisten, den Rest ihres Lebens Schulden von ueber 30 000 Dollar abzubezahlen.

Seid also froh das wir in Deutschland leben.

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